Freunde eines ästhetischen Laufstils haben sich an ihren Rennen kaum erfreut, dennoch genießt sie die Bewunderung von Millionen als eine der größten Langstrecklerinnen der Sportgeschichte: Paula Radcliffe, die zähe Britin mit dem eigenartigen Laufrhythmus, "die während des Laufens ständig den Kopf in den Nacken wirft und die Augen nach oben verdreht, als stünde sie kurz vor dem Kollaps". Als Europameisterin 2002, als Olympiavierte 2000 und Vizeweltmeisterin 1999, als Cross-Europameisterin 1998 und 2003, als Cross-Weltmeisterin 2001 und 2002, als dreimalige Weltmeisterin im Halbmarathon, als Europacupsiegerin 1998, 1999 und 2004, vor allem aber als zweimalige Weltrekordlerin auf der Marathonstrecke überzeugte die tempoharte Langstrecklerin alle Zweifler. Noch größere Erfolge verhinderte nur ihre Schwäche im Schlussspurt, in dem sie wiederholt Führungspositionen und große Vorsprünge noch einbüßte. Fast tragisch war ihr zweimaliges Scheitern bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen ("Radcliffes Waterloo" schrieb das Fachorgan ...