Philipp Kohlschreiber galt nach dem überraschenden Achtelfinaleinzug bei seinem Australian-Open-Debüt 2005 als hoffnungsvolles deutsches Nachwuchstalent. Doch der selbstbewusste Tennisprofi ließ anschließend eher große Worte ("Außer Roger Federer ist jeder machbar", FAZ, 21.1.2005) denn Taten folgen. Zwar gewann er 2007 und 2008 seine ersten beiden Turniere und ließ sein Können vor allem in Davis-Cup-Partien aufblitzen, doch mangelte es ihm meist an Konstanz in seinem Spiel. Nachdem er über Jahre regelmäßig bei Grand-Slam-Turnieren in der dritten Runde gescheitert war, gelang ihm 2012 endlich der Viertelfinaleinzug in Wimbledon und anschließend erstmals der Sprung unter die Top 20 der Welt. Als Querkopf und Querulant betitelt, avancierte Kohlschreiber nach mehreren Davis-Cup-Absagen sowie dem Verzicht auf Olympia 2012 zwischenzeitlich sogar zum Buhmann. Im Spätherbst seiner Karriere blieb Kohlschreiber zwar Einzelgänger, doch machte er einen Imagewandel durch und wurde offener. 2017 gelang ihm der 400. Sieg auf der ATP-Tour, womit er hinter Boris Becker und Tommy Haas ...