Für Pierre de Coubertin bedeutete der olympische Gedanke weit mehr als nur die regelmäßige Veranstaltung sportlicher Wettbewerbe. Der Begründer der modernen Olympischen Spiele war der festen Überzeugung, dass internationale sportliche Begegnungen und besonders die Austragung der Olympischen Spiele einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten könnten. Vor allem aber betonte Coubertin den religiösen Aspekt des Olympismus: "Das erste und wesentliche Merkmal des alten wie des modernen Olympismus ist: eine Religion zu sein", stellte er 1935 fest (zitiert nach: Michael Krüger, Eine Idee wird Wirklichkeit, in: NOK für Deutschland [Hrsg.], Deutschland in der olympischen Bewegung, 1999). Den Sport an sich betrachtete Coubertin sowohl als Mittel zur körperlichen und moralischen Ertüchtigung als auch als "Zivilreligion": "Es gibt nur einen Kult, der heute eine dauerhafte Bindung der Staatsbürger untereinander bewirken kann, das ...