Pierre Pflimlin
französischer Politiker; Premierminister (1958); Dr. jur.Geburtstag: | 5. Februar 1907 Roubaix/Flandern |
Todestag: | 27. Juni 2000 Straßburg |
Nation: | Frankreich |
Geburtstag: | 5. Februar 1907 Roubaix/Flandern |
Todestag: | 27. Juni 2000 Straßburg |
Nation: | Frankreich |
Internationales Biographisches Archiv 46/2000 vom
Pierre Eugène Jean Pflimlin, kath., war Sohn eines Textilfabrikanten und entstammte einer alteingesessenen elsässischen Familie. Er wuchs in Mulhouse (Mülhausen) im südlichen Elsass auf, wo sein Vater eine Spinnerei betrieb. Zwar wurde in der Familie Französisch gesprochen, doch lernte P. auch fließend Deutsch.
Er absolvierte Gymnasien in Mülhausen/Elsass und Roubaix und studierte Jura am Katholischen Institut in Paris und an der Universität Straßburg, wo er zum Dr. jur. promovierte.
Ab 1933 war er als Rechtsanwalt in Straßburg tätig. Der konservative Jurist machte damals von sich reden, weil er aus religiöser Überzeugung keine Scheidungsprozesse führte, sich andererseits aber engagiert mit sozialen Ideen auseinandersetzte. Während des Zweiten Weltkrieges war P. Dolmetscher im Leutnantsrang, fiel in deutsche Gefangenschaft, wurde aber bald entlassen. Kurze Zeit arbeitete er im Jugendministerium der Regierung Pétain, zog sich dann aber auf einen Richterposten zurück.
Nach Kriegsende kehrte er nach Straßburg zurück und wurde Mitglied der 1944 gegründeten Republikanischen Volkspartei (MRP), der sich auch Robert Schuman anschloss. Die christliche, aber nicht klerikale Partei ...