"Einer der mächtigsten, umstrittensten und sicher auch einer der fähigsten Männer des Weltsports ist von uns gegangen." Der erste Satz im Nachruf des Fachblattes Leichtathletik (9.11.1999) zum Tode von Primo Nebiolo brachte mit wenigen Worten das Lebenswerk des Mannes auf den Punkt, der den Leichtathletik-Weltverband IAAF mehr als 18 Jahre als Präsident führte. Neben IOC-Präsident Juan-Antonio Samaranch und FIFA-Präsident João Havelange war der Italiener Nebiolo seit Beginn der 80er Jahre einer derjenigen unter den verantwortlichen Sportfunktionären geworden, die die Entwicklung des Weltsports nachhaltig prägten und der Kommerzialisierung Tür und Tor öffneten.
Der Präsident des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV), Prof. Helmut Digel, der mit Nebiolo mehrfach kontroverse Diskussionen und Auseinandersetzungen hatte, erklärte: "Sportpolitisch, ökonomisch und kulturell kann Primo Nebiolo für sich einen Siegeszug der Leichtathletik verbuchen, wie ihn keiner seiner Vorgänger in vergleichbarer Weise aufzuweisen hat" (Stgt. N., 8.11.1999). Die Meinung der Süddeutschen Zeitung (2.8.1995) über das ...