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Rolf Kramer

deutscher Sportjournalist und Sportmoderator
Geburtstag: 1. März 1938 Kranenburg
Nation: Deutschland - Bundesrepublik

Internationales Biographisches Archiv 41/2017 vom 10. Oktober 2017 (la)


Herkunft

Rolf Kramer, röm.-kath., wurde am 1. März 1938 in Kranenburg bei Kleve am Niederrhein geboren.

Ausbildung

Nach dem Besuch der Schule studierte K. an der Universität Münster Publizistik, Geschichte und Philosophie (ohne Abschluss). Ab 1960 volontierte er in den Redaktionen verschiedener Zeitungen.

Wirken

1963 kam K., zunächst als freier Mitarbeiter, zum Westdeutschen Rundfunk (WDR). Im April 1966 wurde er Hörfunk- und Fernsehreporter beim Südwestfunk (SWF) in Baden-Baden in der damals von Rudi Michel geleiteten SWF-Hauptabteilung Sport. Im Nov. 1967 folgte aus Bukarest seine erste (Hörfunk‒)Übertragung eines Fußball-Länderspiels (Rumänien - Deutschland 1:0).

Im April 1971 wechselte K. zum Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF), wo er als Reporter und Redakteur in der Hauptredaktion Sport beschäftigt war. Ein erster Höhepunkt seiner Laufbahn waren die Olympischen Spiele 1972 in München, wo er als Leichtathletik-Experte gefragt war. Die Spiele von München griff K. 1996 in seiner kritischen TV-Dokumentation "Olympia, Olympia - Die schöne Illusion" noch einmal auf.

Von März 1972 bis Mai 1992 war K. über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg beim ZDF zusammen mit Arnim Basche Hauptmoderator von mehr als 200 Sendungen der seit 1966 ausgestrahlten sonntäglichen "Sportreportage". Einen Namen in der Zunft der Sportmoderatoren machte sich K. aber besonders bei den Fußball-Weltmeisterschaften 1978, 1982 und 1986. So kommentierte er 1978 in Argentinien das legendär gewordene Vorrundenspiel zwischen Deutschland und Österreich (2:3; "Schmach von Cordoba") sowie das WM-Finale zwischen dem Gastgeberland und den Niederlanden (3:1). Bei der WM 1982 in Spanien saß er u. a. am TV-Mikrofon beim dramatischen Halbfinal-Spiel zwischen Deutschland und Frankreich (3:3 n.V., 5:4 i.E.).

Vier Jahre später folgte 1986 in Mexiko K.s letzter WM-Auftritt: Er war dabei u. a. Moderator des gleichfalls legendären Viertelfinal-Spiels zwischen Brasilien und Frankreich (1:1 n.V., 4:5 i.E.) und kommentierte dann mit dem Finale Argentinien - Deutschland (3:2) sein letztes großes Match live.

Seit Ende der 1970er Jahre war K. vom ZDF auch verstärkt als Reporter bei Handball-Übertragungen eingesetzt worden, wie z. B. 1987 und 1989 bei der verpassten Olympia- und WM-Qualifikation des DHB-Teams (vgl. handball magazin, April 1992).

K. galt in den 1970er und 1980er Jahren mit Kollegen als einer der seriösesten und fachkundigsten deutschen Sportreporter. Mit seiner zurückhaltenden und unaufdringlichen Art sei er ein "Fußballfachmann auf Distanz" in einer Zeit gewesen, als der Fußball medial, "bei aller Hysterie, etwas flacher gehalten wurde", hieß es später in der Süddeutschen Zeitung (20.5.2006). Nach dem Start der Privatfernseh-Konkurrenz (1984) dominierte seit den 1990er Jahren zusehends auch in der Sport-Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender ein Boulevardstil, dem K. wenig abgewinnen konnte. "Rolf sagte nichts, wenn er meinte, es sei jetzt gerade alles gesagt" (SZ, 18.1.2016), merkte dazu K.s fr. ZDF-Kollege Marcel Reif an.

Familie

K. ist seit 1970 mit Brigitte, geborene Steppke, verheiratet. Das Paar hat vier Kinder. Er wohnt in Neu-Bamberg (Bad Kreuznach).

Adresse

Wöllsteiner Str. 24, 55546 Neu-Bamberg

siehe auch




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