"Shelly-Ann Fraser-Pryce ist eine Frau der Superlative", schrieb die Süddeutsche Zeitung schon 2015 über die Sprinterin und hielt fest: "Die Jamaikanerin ist eine der kleinsten Leichtathletinnen der Welt mit ihren 1,52 Metern, sie ist eine der auffälligsten dazu, wegen ihres Doppel-Vor- und Doppel-Nachnamens sowie wegen ihrer grün gefärbten und mit Sonnenblumen durchwebten Rastamähne" (25.8.2015). Bereits damals eine der erfolgreichsten Leichtathletinnen überhaupt, baute sie bis 2022 ihre Bilanz auf drei Olympiasiege, acht Olympiamedaillen und zehn WM-Titel aus und wurde zudem als "schnellste Mutter der Welt" bezeichnet (Berliner Morgenpost, 30.9.2019). Dabei bildete Fraser-Pryce das kongeniale Pendant zum männlichen Sprintstar Usain Bolt - beide Jamaikaner, beide Jahrgang 1986, beide über ein Jahrzehnt die schnellsten Sprinter der Welt mit besonderer Ausstrahlung und der Gabe, sich mediengerecht zu inszenieren. Ein Schatten fiel auf Frasers glanzvolle Karriere nur, als sie im ...