1995 kehrte mit der Weißrussin Swetlana Boginskaja nach zweijähriger Absenz eine Turnerin ins internationale Sportgeschehen zurück, die zuvor mehr als ein halbes Jahrzehnt das Frauenturnen entscheidend geprägt hatte. Mit ihrem nach wie vor großen Charisma gelang es der inzwischen 22jährigen, aller Welt zu zeigen, wie sehr Eleganz und Grazie dem Frauen- oder besser: Mädchenturnen moderner Prägung während ihres zwischenzeitlichen Rückzugs verlorengegangen sind.
Bei ihrem Comeback war sich die langbeinige Turnästhetin jedoch im klaren, daß sie mit der Medaillenvergabe bei Großereignissen nichts mehr zu tun haben würde. "Ich will keine Medaillen. Mein schöneres Ziel ist es, zum drittenmal an Olympischen Spielen teilzunehmen", erklärte sie in der Stuttgarter Zeitung ihre sportlichen Perspektiven. Mit ihren ästhetischen Vorführungen das Publikum zu begeistern, ist ein zweiter Aspekt, denn daß Turnen auch Show ist, lernte sie nach ihrer Übersiedlung in die USA ("Dort konnte ich verwirklichen, was ich immer wollte: ...