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MUNZINGER Personen

Sybille Schmitz

deutsche Filmschauspielerin
Geburtstag: 2. Dezember 1909 Düren/Rhld.
Todestag: 13. April 1955 München (Suizid)
Nation: Deutschland - Bundesrepublik

Internationales Biographisches Archiv 24/1955 vom 6. Juni 1955
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 35/2012


Blick in die Presse

Wirken

Sybille Maria Christine Schmitz wurde am 2. Dez. 1909 in Düren im Rheinland geboren und in einer Klosterschule der Ursulinen erzogen. Es drängte sie schon früh zum Theater. Im Alter von 16 Jahren fing sie bei Max Reinhardt am Deutschen Theater an, besuchte aber vorher ein halbes Jahr die Schauspielschule in Köln.

Im Jahre 1932 in Berlin wurde Karl Theodor Dreyer, der Avantgardist der französischen Fimleinwand, auf S.Sch. aufmerksam und engagierte sie für seinen surrealistischen Tonfilm "Vampyr". Dann kam für sie der erste grosse Filmerfolg in dem Erich-Pommer-Film "F.P.I. antwortet nicht" u damit war die Filmkarriere von S. Sch. gemacht. Sie wurde die elegante, hintergründige Frau des deutschen Films. Eine ihrer Lieblingsrollen war George Sand in dem Bolvary-Film "Abschiedswalzer". Weitere Meilensteine ihres Erfolgs waren "Rivalen der Luft", "Musik im Blut", "Stradivari", "Die Unbekannte", "Fährmann Maria", "Die Umwege des schönen Karl", "Ein idealer Gatte", "Ich war Jack Mortimer", "Wenn die Musik nicht wär", "Trenck, der Pandur", "Die Frau ohne Vergangenheit", "Vom Schicksal verweht", "Die Hochstaplerin", "Clarissa" u. a.m. Als eine der besten schweren Charakterspielerinnen des deutschen Films gestaltete sie jede dieser Rollen neuartig und lebensnah, ohne Spur einer Schablone.

Im Jahre 1937 wurde ein Spielverbot über sie verhängt. Es hatte Meinungsverschiedenheiten mit Goebbels gegeben. Gustaf Gründgens bekam sie noch einmal für seinen Film "Tanz auf dem Vulkan" frei, dessen Thema für sie symbolisch wurde. S.Sch. durfte nicht mehr die Rollen wählen, sie wurde von oben "eingesetzt". Der Berliner Boden wurde ihr schliesslich zu heiss. Vier Jahre lebte sie dann mit ihrem Mann, dem Filmautor und Schriftsteller Harald G. Petersson, von dem sie inzwischen geschieden wurde, verborgen in einem österreichischen Dorf.

Nach der Kapitulation spielte S.Sch. u.a. auf Hamburger Bühnenbrettern in "Herr Lamberthier". S.Sch. hat dann wohl in einigen Nachkriegsfilmen mitgewirkt, u.a. in "Zwischen Gestern und Morgen", in dem sie das Schicksal einer ihr eng befreundeten, in Auschwitz umgebrachten Jüdin darstellte, ferner in "Die letzte Nacht", "Die Lüge", "Das Haus an der Küste", "Sensation im Savoy", "Kronjuwelen" und zuletzt in "Illusion in Moll". Aber die grosse, ihrem Können gemässe Rolle blieb aus, im Film wie auf der Bühne.

Diese Tatsache hat wohl mit dazu beigetragen - wie aus nachgelassenen Briefen hervorgeht - daß die Künstlerin am 13. Apr. 1955 ihrem Leben in München, wo sie zuletzt ansässig war, mit Schlaftabletten selbst ein Ende machte.

Literatur

6. Dezember 2000: Arte: "Schöner als der Tod - der Ufa-Star Sybille Schmitz", Dokumentarfilm von Achim Podak.

2012:  Friedemann Beyer: "Frauen für Deutschland. Filmidole im Dritten Reich". 2012. (Portrait über fünf UFA-Schauspielerinnen: Zarah Leander, Olga Tschechowa, Sybille Schmitz, Ilse Werner und Kristina Söderbaum.)



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