Ten Years After

Den "Achtundsechzigern" galt er als dumpfer Band-Diktator, von Veranstaltern wurde er mit der TÜV-Plakette "blind buchbar" versehen. Dabei war der Sänger, Gitarrist, Harmonikaspieler und Komponist Alvin Lee - ob mit TEN YEARS AFTER oder wechselnden Backing Bands - nie weniger als ein zuverlässiger, versierter, oft inspirierter Bluesrock-Botschafter, der zwar den Frontmann macht, den jeweiligen Mitstreitern aber neidlos Rampenlicht und Szenenapplaus zugesteht. Seinen aus Woodstock-Zeiten rührenden Hymnen-Mühlstein "I'm Going Home" trägt der nach über dreißig Jahren ungebrochen vitale Flinkfinger längst stoisch-amüsiert als Zirkusnummer vor.

Angefangen hatte alles in Lees (und Robin Hoods) Heimatstadt: Der kleine Alvin (geb. am 19. Dezember 1944 in Nottingham; gestorben am 6. März 2003) genoß musikalische Früherziehung auf der Klarinette, warf diese aber 1957 weit fort, als 'AFN' und 'Radio Luxembourg' ihm wie vielen anderen die Blues- und Rock'n'Roll-Sounds Amerikas vorspielten. Blitzschnell war ein versierter Gitarrist aus ihm geworden, der Erfahrungen in Top 40-Bands wie THE SQUARE CAPS, THE JAILBREAKERS und THE ATOMITES sammelte. 1961 traf Lee auf ...