Professor Wilfried Kindermann ist einer der profiliertesten deutschen Sportmediziner. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Arzt der Fußball-Nationalmannschaft übernahm der frühere 400-m-Läufer im Jahre 2000 das Amt des Chefarztes der deutschen Olympia-Mannschaft. Der Leiter des Instituts für Sport- und Präventivmedizin der Universität Saarbrücken gilt hinsichtlich der (Über)Belastung der Athleten als Mahner und warnt vor einem "Bermuda-Dreieck" im Leistungssport: "Die Kommerzialisierung führt zur Wettkampf-Inflation, die Wettkampf-Inflation führt zur erhöhten Dopingbereitschaft" (FAZ, 14.10.1998).
Laufbahn
Wilfried Kindermann begann als gebürtiger Sachsen-Anhaltiner im alten DDR-System eine viel versprechende Karriere als 400-m-Läufer. Über seine Spezialstrecke verbesserte er sich 1959 beim ASK in Ostberlin von 50,9 auf 49,0 Sek. 1960 wechselte er in die Bundesrepublik, zuerst lebte er in Tübingen, dann in Heidelberg. Im Olympiajahr der Spiele von Rom pausierte er. "Ich war nahe daran, nicht mehr zum Sport zurückzukehren", verriet er später (Leichtathletik, ...