Wilhelm Claussen, ev., war der Sohn eines Geschäftsmannes und Schumachermeisters. Nach dem Besuch des humanistischen Hermann Tat-Gymnasiums in Husum studierte er in München und Erlangen Philosophie und promovierte 1924 zum Dr. phil. Bereits während seines Studiums kam er mit der christlichen Sozialbewegung in Berührung, die sein späteres Wirken entscheidend prägte.

Nach Abschluß seines Studiums war C. zunächst bis 1933 Dozent an der Evangelisch-Sozialen Schule in Spandau am Johannesstift. Er lehrte Arbeitsrecht, Sozialversicherung und Volkswirtschaft und schulte Funktionäre christlicher Gewerkschaften und Betriebsräte. Eine Zeitlang war er Sekretär des deutsch-nationalen Reichstagsabgeordneten Pastor Mumm, der aus der christlich-sozialen Schule Stöckers kam. Anschließend arbeitete er bis 1936 als Referent im Zweigamt des Internationalen Arbeitsamtes in Berlin, später als Abteilungsleiter der wirtschaftspolitischen Abteilung der IG-Farben-Industrie.

Während des Zweiten Weltkrieges kämpfte C. ab 1941 u.a. als leutnant und Bataillonsadjutant in einem Infanterieregiment an der Ostfront. Er wurde in Rußland schwer verwundet und kam nach Genesung als Militäroberverwaltungsrat zum Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft in Serbien. Von Juli 1945 bis Jan. 1946 befand ...

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