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MUNZINGER Personen
Lothar Späth

Lothar Späth

deutscher Wirtschaftsmanager und Politiker; Ministerpräsident von Baden-Württemberg (1978-1991); CDU
Geburtstag: 16. November 1937 Sigmaringen
Todestag: 18. März 2016 Stuttgart
Nation: Deutschland - Bundesrepublik

Internationales Biographisches Archiv 31/2016 vom 2. August 2016 (gi)
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 49/2024


Wichtige Stationen im Überblick

1953 - 1958 Ausbildung im Verwaltungsdienst der Stadt Giengen a. d. Brenz
1958 - 1959 Ausbildung an der Staatlichen Verwaltungsschule in Stuttgart
1960 Leiter der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Bietigheim GmbH in der Finanzverwaltung der Stadt Bietigheim
1965 Finanzreferent der Stadt Bietigheim
1967 - 1970 Bürgermeister der Stadt Bietigheim
1967 - 2016 Mitglied der CDU
1968 - 1991 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
1970 Geschäftsführer der Baugesellschaft "Neue Heimat" Baden-Württemberg
1972 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion
1973 - 1974 Zentralvorstand der "Neuen Heimat" in Hamburg
1975 - 1977 Vorstandsmitglied des Stuttgarter Bauunternehmens C. Baresel AG
11.1977 Stellv. Vorsitzender der CDU von Baden-Württemberg
02.1978 - 08.1978 Innenminister von Baden-Württemberg
30.08.1978 - 13.01.1991 Ministerpräsident von Baden-Württemberg
07.07.1979 - 1991 Landesvorsitzender der CDU von Baden-Württemberg
1980 Verteidigung der absoluten Mehrheit der CDU bei der Landtagswahl (auch bei den Wahlen 1984 und 1988)
01.07.1987 Einrichtung eines Umweltministeriums mit Erwin Vetter an der Spitze
03.1988 Gründung eines Instituts für anwendungsorientierte Handwerksforschung an der Universität Mannheim
09.1989 nicht wiedergewählt ins CDU-Präsidium auf dem Bremer Bundesparteitag
01.1990 Verzicht auf eine Spitzenkandidatur für den Bundestag
13.01.1991 Rücktritt vom Amt des Ministerpräsidenten wegen der "Traumschiff-Affäre"
03.1991 - 04.1991 Berater der Landesregierung von Thüringen
06.1991 - 1996 Vorsitzender der Geschäftsführung der Jenoptik GmbH
31.07.1991 Aufgabe seines Landtagsmandats
10.1992 Vorlage eines Zehn-Punkte-Programms für den Wirtschaftsaufbau in den neuen Bundesländern
1996 Umwandlung der Jenoptik GmbH in eine Aktiengesellschaft
1996 Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostthüringen
1996 - 06.2003 Vorstandsvorsitzender der Jenoptik AG
1998 - 2001 Moderator der n-tv-Talkshow "Späth am Abend"
06.1998 Börsengang der Jenoptik AG
2001 - 2002 Mitglied des Nationalen Ethikrats
05.2002 Mitglied im Kompetenzteam des CSU-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber, zuständig für Wirtschaft, Arbeit und Aufbau Ost
06.2003 Ablösung als Vorstandsvorsitzender der Jenoptik AG durch Alexander von Witzleben
06.2003 - 06.2007 Aufsichtsratsvorsitzender der Jenoptik AG
18.06.2003 Vice Chairman bei der Londoner Europazentrale der US-Investmentbank Merrill Lynch
2005 Wiederaufnahme der Moderation der n-tv-Talkshow "Späth am Abend"
03.05.2005 Ernennung zum Merrill Lynch-Geschäftsführer für Deutschland und Österreich
2006 Stifter des Lothar Späth-Förderpreises zur Würdigung und Unterstützung der künstlerischen Arbeit von Menschen mit geistiger Behinderung

Blick in die Presse

Herkunft

Lothar Späth, ev., wurde 1937 in Sigmaringen geboren. Er wuchs in Ilsfeld bei Heilbronn in einem streng pietistischen Elternhaus auf. Der Vater war als Lagerhausverwalter bei der landwirtschaftlichen Genossenschaft angestellt.

Ausbildung

S. besuchte die Volksschule in Ilsfeld, die Oberschule in Beilstein und das Gymnasium in Heilbronn, das er nach der mittleren Reife verließ. 1953-1958 wurde er im Verwaltungsdienst der Stadt Giengen a. d. Brenz und beim Landratsamt Bad Mergentheim ausgebildet. 1958-1959 besuchte er die Staatliche Verwaltungsschule in Stuttgart.

Wirken

Berufliche Anfänge in Verwaltung und WohnungsbauS.s berufliche Laufbahn begann 1960 bei der Finanzverwaltung der Stadt Bietigheim. Er leitete dort die Gemeinnützige Baugenossenschaft Bietigheim GmbH. 1961 wurde er Geschäftsführer der Bietigheimer Wohnbau GmbH und der Städtebau Bietigheim GmbH. Ab 1965 war er Beigeordneter für das Finanzwesen und 1967-1970 Bürgermeister der Stadt Bietigheim. 1970 wechselte S. als Geschäftsführer zur gewerkschaftseigenen Baugesellschaft Neue Heimat Baden-Württemberg und zur Neue Heimat Städtebau Baden-Württemberg in Stuttgart und kam 1973 in den Zentralvorstand der Neuen Heimat in Hamburg. Ende 1974 verließ er das Unternehmen, "um mehr Zeit für die Politik zu gewinnen". 1975-1977 war er noch Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitglied im Stuttgarter Bauunternehmen C. Baresel AG, außerdem bis Herbst 1982 Gesellschafter der Firma System Kontakt Gesellschaft für elektronische Bauelemente GmbH in Bad Friedrichshall bei Heilbronn.

Vom CDU-Abgeordneten zum MinisterpräsidentenObwohl einer "reinen FDP-Familie" entstammend, trat S. 1967 der CDU bei und nahm bei der Landtagswahl 1968 auf Anhieb der SPD den Wahlkreis Ludwigsburg II ab. Im Mai 1972 wählte ihn die CDU-Landtagsfraktion zu ihrem Vorsitzenden. S. überzeugte nach Beobachtermeinung durch geistige Flexibilität, Integrationsfähigkeit und geschicktes politisches Management, was den Einfluss der CDU-Landtagsfraktion gegenüber der Regierung von Ministerpräsident Hans Filbinger steigerte.

Nach dem großen Erfolg der CDU bei der Landtagswahl 1976 wollte Filbinger S. als Innenminister, doch blieb dieser auf eigenen Wunsch Fraktionschef. Erst im Febr. 1978 übernahm er im Zuge der durch die Stammheimer Terroristen-Selbstmorde vom 18. Okt. 1977 ausgelösten Regierungsumbildung das Innenministerium und wurde im Nov. 1977 auch Stellvertreter Filbingers im Vorsitz der südwestdeutschen CDU. Nach dem Rücktritt von Filbinger (7.8.1978) wegen seiner Tätigkeit als Marinestabsrichter in den letzten Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs standen S. und der Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel als Nachfolger zur Wahl. In der Fraktion setzte sich S. am 16. Aug. mit 42 gegen 27 Stimmen durch und wurde am 30. Aug. 1978 zum Regierungschef gewählt.

Regierungschef in Baden-Württemberg 1978-1991Als damals jüngster Ministerpräsident der Bundesrepublik praktizierte der stets medienpräsente S. einen gesprächsbereiten Politstil, der ihn rasch populär machte. Bei vielen Terminen forderte er mehr Freiraum für den Bürger, weniger Bevormundung durch den Staat und vor allem weniger Bürokratie. Mit Blick auf die eigene Karriere bekannte er sich stets zum Leistungsprinzip und zum privaten Eigentum als Garant für die Freiheit des Einzelnen. Auf dem Landesparteitag in Reutlingen am 7. Juli 1979 wählte die Landes-CDU S. mit 350 von 378 gültigen Stimmen zu ihrem neuen Vorsitzenden, nachdem Filbinger auch dieses Amt abgegeben hatte.

Bei der Landtagswahl vom 16. März 1980 behauptete die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten S. mit 53,4 % der Stimmen ihre absolute Mehrheit. In dieser Legislaturperiode mutierte der Pragmatiker S. nach Ansicht von politischen Kommentatoren zu einem nachhaltig planenden Vordenker, der um sich ein Beratergremium von renommierten Wissenschaftlern scharte, das mit ihm die "technologische Revolution" im Land vorantrieb und das sensationelle kulturpolitische Engagement des Landes mit unterstützte. Im März 1982 legte Baden-Württemberg als erstes Bundesland den Entwurf eines Landesmediengesetzes vor (verabschiedet 12.12.1985).

Auch nach der Landtagswahl vom 25. März 1984, bei der die CDU leichte Verluste hinnehmen musste (51,9 %), sorgte der Stuttgarter Regierungschef mit dem Spitznamen "Cleverle" weiter für ein hohes Reformtempo. Manche "Expresslösungen" brachten ihm dabei von politischen Gegnern den Vorwurf ein, "Luftballons laut steigen und leise platzen zu lassen". Einen Rückzieher musste S. u. a. bei der Steuerbefreiung für Katalysatorautos machen. Auch seine Bemühungen um eine grundlegende Reform der Führungsstruktur in der Staatsverwaltung ließen sich nur teilweise durchsetzen. So nahm zwar im Okt. 1986 die Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg in Karlsruhe ihren Betrieb auf, der "Spitzenbeamte auf Zeit" aber konnte nicht eingeführt werden. Schließlich handelte sich die Landesregierung im Juni 1986 Kritik an ihrer Haushaltspolitik mit der neuen Kreditaufnahme ein. Als "Konzernschmied" betätigte sich S. 1985 erfolgreich bei der Übernahme der Dornier-Mehrheit durch die Daimler-Benz AG. Seine Vordenkerrolle hinsichtlich technologischer Innovationen unterstrich er mit der Gründung einer Reihe von wirtschaftsnahen Forschungsinstituten und Technologiezentren (u. a. in Ulm). Mit dem Entschluss, Daimler-Benz mit 160 Mio. DM unter die Arme zu greifen, um ein sumpfiges Rheingelände in Rastatt für eine Neuansiedlung attraktiv zu machen, brachte er im Aug. 1986 Umweltschützer, Marktwirtschaftler, Mittelständler und die Brüsseler EG gegen sich auf. Unbestritten blieb, dass die Wirtschaft des Landes den Strukturwandel der 1980er Jahre mit am besten unter allen Bundesländern bewältigt hatte, was man entscheidend dem "rastlos Türöffnenden" und auf den Weltmärkten präsenten Ministerpräsidenten zuschrieb. S.s Erfolge als Regierungschef brachten ihn zwangsläufig in Konkurrenz zu CDU-Chef und Bundeskanzler Helmut Kohl und zur Union. Seine Neigung, die Regierung als "Ein-Mann-Unternehmen" darzustellen, veranlasste DIE ZEIT zu der Bemerkung, der Schritt vom kreativen Vordenker, Anreger und Bildungsreformer zum merkantilistischen, über das Wohl der ihm anvertrauten Landeskinder Tag und Nacht wachenden Monarchen sei nicht groß (26.8.1986).

Die überdurchschnittlichen Stimmenverluste der Südwest-CDU auf dem Lande bei der Bundestagswahl vom 25. Jan. 1987 machten verstärkte politische Anstrengungen um Landwirte und Mittelstand im ländlichen Raum notwendig. Zum 1. Juli 1987 richtete S. ein eigenständiges Umweltministerium mit Erwin Vetter an der Spitze ein. Ein umstrittenes Projekt blieb der sog. "Wasserpfennig". Von seinem Moskau-Besuch (2/1988) brachte er Aufträge für die heimische Wirtschaft mit (u. a. baute Liebherr sowjetische SS-20-Lafetten zu mobilen Kranwagen um), und im März 1988 machte er mit der Gründung eines Instituts für anwendungsorientierte Handwerksforschung an der Universität Mannheim deutlich, dass die Stuttgarter Regierung die "aktive Technologie- und Innovationspolitik" konsequent fortführte. Im Poker um den künftigen Standort der Thyssen-Gemäldesammlung hatte S. indes das Nachsehen. Es gelang dem Wegbereiter neuer Bildungsgänge dagegen, mit einer Förderung von mehr als 100 Mio. DM große Teile der Privatuniversität Witten-Herdecke nach Mannheim abzuwerben.

Bei der Landtagswahl vom 20. März 1988 behauptete die CDU (49,1 %) die absolute Mehrheit der Mandate, und bei seiner Wiederwahl als Ministerpräsident erhielt S. überraschend auch zwei Stimmen der Opposition. Mit diesem erneuten Erfolg kam S. als möglicher Kandidat für das Bonner Kanzleramt ins Gespräch. Bundespolitische Aufmerksamkeit erregten seine Bemühungen um eine verschärfte Neufassung des Asylrechtes, die Forderung nach Zwangsmitteln für arbeitsunwillige jugendliche Arbeitslose und der Vorschlag zur Schaffung eines Bonner Strukturministeriums, mit dem das wirtschaftliche Auseinanderdriften der nördlichen und südlichen Bundesländer gebremst werden sollte. Mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine wollte S. das Thema Arbeit "enttabuisieren" und flexiblere Formen der Beschäftigung finden. Vergebens bemühte sich S. um die Bildung einer mächtigen "Baden-Württembergischen Landesbank" durch die Fusion von vier großen Bankinstituten, nicht durchsetzen konnte er das Projekt einer Daimler-Benz-Teststrecke in Boxberg und auf Eis gelegt wurden seine Pläne für eine Fusion der Rundfunkanstalten SWF und SDR. Außerdem musste die baden-württembergische CDU bei den Europawahlen im Juni 1989 unerwartete Verluste (-11,6 %) einstecken. Trotzdem galt S. noch eine Zeit lang als "Reservekanzler" der CDU, bis er als "Anführer eines Aufstands gegen Kohl" (FAZ, 16.11.2007) beim Bremer Bundesparteitag der CDU im Sept. 1989 abgestraft wurde: Die Delegierten verweigerten ihm mit nur 357 Stimmen (erforderlich waren mindestens 366 Stimmen) die Wiederwahl ins CDU-Präsidium. Dies setzte seinen bundespolitischen Ambitionen ein vorläufiges Ende. Als CDU-Landesvorsitzender allerdings wurde er im Okt. 1989 mit dem zweitbesten Ergebnis seiner Amtszeit bestätigt.

Im Jan. 1990 verzichtete S. auf eine mögliche Spitzenkandidatur für den Bundestag und konzentrierte sich wieder auf die Landespolitik. Er initiierte einen Kooperationsverbund Baden-Württembergs mit drei europäischen Regionalpartnern (der franz. Region Rhône-Alpes, der norditalienischen Region Lombardei und der spanischen Provinz Katalonien), um schneller als die EG auf "die Herausforderungen des Marktes reagieren" zu können, und forcierte in der Kulturpolitik ehrgeizige Projekte wie das "Landesmuseum für Technik und Arbeit" in Mannheim, die "Theaterakademie" in Stuttgart, das "Haus der Gegenwartskunst" in Stuttgart, die Renovierung des königlichen "Wilhelma-Theaters" in Stuttgart und die Umrüstung von Schloss Solitude zur Künstlerakademie. Er berief im Frühjahr 1988 den Theaterintendanten und Dirigenten Prof. Wolfgang Gönnenwein als ehrenamtlichen Staatsrat in sein Kabinett und den umtriebigen Ministerialdirigenten Hannes Rettich (zuvor Leiter der Kunstabteilung im Wissenschaftsministerium) in die Stuttgarter Staatskanzlei.

"Traumschiff-Affäre" und RücktrittUnter Druck geriet S. im Mai 1990 als Zeuge in einem Parteispendenprozess vor dem Stuttgarter Landgericht. Der Vorsitzende Richter verzichtete auf seine Vereidigung mit der Begründung, er stehe im "Verdacht der Beteiligung". Eine frühe Mitwisserschaft in dieser Affäre konnte S. nicht nachgewiesen werden. Um die Jahreswende 1990/1991 geriet er erneut in Bedrängnis, als durch den Prozess gegen den ehemaligen SEL-Chef Lohr Einzelheiten über verschiedene Dienst- und Urlaubsreisen des Regierungschefs auf Kosten von Privatfirmen bekannt wurden. Die Staatsanwaltschaft nahm ihre Ermittlungen wegen möglicher Vorteilsnahme auf, und der Landtag setzte einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ein. S. ließ kein subjektives Schuldbewusstsein erkennen und argumentierte, dass er Zuwendungen an seine Person in der Funktion des Ministerpräsidenten als Zuwendungen an das Land betrachte. Obwohl er sich als Opfer einer politisch motivierten Kampagne sah, trat er am 13. Jan. 1991 als Regierungschef zurück. Sein Nachfolger wurde der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag, Erwin Teufel. Zum 31. Juli 1991 gab S. auch sein Landtagsmandat ab und verzichtete wenig später auf eine erneute Kandidatur für den CDU-Landesvorsitz. Der im Febr. 1992 von der CDU-Mehrheit im Untersuchungsausschuss vorgelegte Abschlussbericht sprach S. von persönlicher Schuld frei, und im Mai 1992 wurde auch das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft eingestellt.

Zweite Karriere als Jenoptik-UnternehmerEine neue Herausforderung nahm S. im April 1991 als Berater der thüringischen Landesregierung bei der Übernahme der Jenaer Carl-Zeiss-Stiftung an. Diese hatte 1889 der Physiker Ernst Abbe geschaffen, der 1875 Teilhaber des Zeiss'schen Betriebs geworden war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen geteilt: Der westdeutsche Nachfolger des Zeisswerks ließ sich in Oberkochen nieder, die Fabriken in Jena wurden zum Volkseigenen Betrieb VEB Carl Zeiss Jena umfunktioniert. Beide Unternehmen stritten jahrzehntelang um die Namens- und Warenzeichen. Nach dem Fall der Mauer (9.11.1989) kam es auf Betreiben der westdeutschen Stiftung zu einer Aufspaltung des VEB in die Carl Zeiss Jena GmbH, die an die westdeutsche Stiftung ging, und in die Jenoptik, die vom Land Thüringen übernommen wurde. Nachdem S. bei den Verhandlungen um die Neustrukturierung der Zeiss-Stiftungen in Jena und Heidenheim sein Sanierungskonzept für die konkursreife Jenoptik Carl Zeiss Jena GmbH durchgesetzt hatte (die Treuhand stellte 2,74 Mrd. DM, das Land Thüringen 860 Mio. DM zur Verfügung), wurde er im Juni 1991 Vorsitzender der Geschäftsführung der neuen, sich damals im Besitz des Landes Thüringen befindlichen Jenoptik GmbH, Jena, die im Wesentlichen aus dem Bereich Optoelektronik der alten Carl Zeiss Jena und dem überwiegenden Teil der Zeiss Immobilien entstanden war. Die Jenoptik GmbH wurde nach der neuen Struktur der Zeiss-Unternehmen mit 49 % an der Carl Zeiss Jena GmbH, Jena, beteiligt, die wiederum zu 51 % im Besitz der Carl Zeiss, Oberkochen, war. Ihre Anteile an Carl Zeiss Jena übertrug die Jenoptik 1995 auf Zeiss Oberkochen.

In dem Bewusstsein, ein Unternehmen ohne marktfähige Produkte übernommen zu haben, verzichtete S. in Jena auf eine Wiederbelebung der alten Produktionsstruktur, die auf die Militär- und Raumfahrttechnik des Ostblocks abgestimmt war, und verordnete dem Exkombinat eine Radikalsanierung mit dem Verlust von 15.500 Arbeitsplätzen. Weitere ca. 7.000 Beschäftigte kamen in eine sog. Warteschleife, wurden umgeschult oder weiter qualifiziert und fanden zum Teil wieder Arbeit in neuen, meist mittelständischen Unternehmen, die unter S.s umsichtiger Regie auf den Zeiss-Liegenschaften gegründet wurden. In dieser Phase betätigte sich die Jenoptik vor allem als Baugesellschaft und Strukturhilfe-Agentur. Ab Herbst 1994 präsentierte sich die Jenoptik auch als attraktive Holding, die S. durch geschickte Zukäufe eingesessener und umsatzstarker Westfirmen und einem Netzwerk von Beteiligungen Schritt für Schritt zum Zentrum eines modernen Technologiekonzerns machte, der sich auf die Unternehmensbereiche Clean Systems Technologies (Reinraumtechnik), Telecommunications Technologies und Photonics Technologies (Optik, Laser, Messtechnik) konzentrierte. Wichtige Akquisitionen waren dabei die Übernahme des Stuttgarter Reinraumspezialisten Meissner & Wurst, der 1997 noch durch die Nürnberger Zander Klimatechnik ergänzt wurde, der Berliner Krone AG (1996/1997), einem Systemanbieter für Kommunikationsnetze, und der Hamburger ESW-Extel Systems Wedel Gesellschaft für Ausrüstung mbH & Co. KG (1997). Die eigene Jenoptik Bauentwicklung GmbH wurde dagegen mehrheitlich (75 %) an die Bonner IVG Holding AG verkauft.

Durch die Zukäufe stieg der Umsatz der Jenoptik kräftig an und erreichte 1995 bereits 1,1 Mrd. DM. Anfang 1996 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und S. zum Vorsitzenden des Vorstands der Jenoptik AG ernannt. Im Geschäftsjahr 1997 erreichte der Jenoptik-Konzern einen Umsatz von 2.609 Mio. DM, davon 70 % im Ausland. Der Jahresüberschuss lag bei 59,9 Mio. DM, die Zahl der Mitarbeiter (31.12.) betrug 6.749, wobei allerdings nur etwa ein Viertel der Mitarbeiter in Ostdeutschland tätig waren. Die Eigenkapitalrentabilität wurde mit 11,0 % angegeben. Mit diesen Zahlen empfahl sich die Jenoptik AG nachdrücklich für einen Börsengang. Der Weg dorthin war bereits im Herbst 1997 freigemacht worden, als das Land Thüringen seinen Anteil an der Jenoptik auf zunächst 49,9 % reduzierte, indem es einen Teil der Aktien an ein Banken-Konsortium verkaufte und auf Teilnahme an einer Kapitalerhöhung verzichtete. Vor dem Börsengang im Juni 1998, dem ersten eines ostdeutschen High-Tech-Unternehmens, bei dem rd. 61 % der Unternehmensanteile breit gestreut wurden, hielt der Freistaat Thüringen noch 46,08 % an der Jenoptik. Ein weiteres Drittel der Aktien hatte ein Bankenkonsortium, und knapp ein Zehntel besaß der Berliner Unternehmer Klaus Krone.

Als Chef des Thüringer Vorzeige-Unternehmens Jenoptik AG und begehrter Vortragsreisender für politische Grundsatzfragen blieb S. im öffentlichen Gespräch. Sein Einsatz im Konzern trug als Initialzündung, so die Süddeutsche Zeitung (30.1.2002), "auch wesentlich zur Entwicklung der ganzen Stadt zu einer Boom-Town der modernen Technologien bei", was ihm in Medien und Öffentlichkeit den respektvollen Titel "Kleiner König von Thüringen" einbrachte. In den Jahren 1998-2000 zog sich die Jenoptik AG aus Randaktivitäten zurück, trennte sich von den Bereichen Telekommunikation (Krone AG) und einem Ausrüster von Halbleiterfabriken, ordnete die Jenoptik-Automatisierungs GmbH neu und schloss mit der mitgliederschwachen Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) einen umstrittenen und bekämpften Zwei-Jahres-Haustarif ab. Im Geschäftsjahr 2001 erhöhte sich der Jahresüberschuss des Jenoptik-Konzerns auf 86,6 Mio. Euro, wobei der überwiegend in Jena angesiedelte, zweitgrößte Unternehmensbereich Photonics erstmals einen spürbar operativen Gewinn in Höhe von 20 Mio. Euro erwirtschaftete.

Bereits 1997 hatte Jenoptik die Finanzfirma Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft (DEWB) von der Heidenheimer Industriellenfamilie Voith gekauft und während des Booms am Neuen Markt ab 1999 zum Risikobeteiligungs-Unternehmen ausgebaut, das Anteile an mehreren Dutzend meist junger Hightechfirmen erwarb und sie an die Börse brachte. Wegen der schwachen Entwicklung der Kapitalmärkte veräußerte die Jenoptik AG ihre DEWB-Mehrheit im Juli 2002 an den unabhängigen Jenoptik Pension Trust, der die Rentenansprüche aller Jenoptik-Mitarbeiter verwaltet, und trennte sich somit von ihrem dritten Standbein Asset Management wieder.

Wie bereits im Vorjahr angekündigt, legte S. zum 18. Juni 2003 den Vorstandsvorsitz der Jenoptik AG nieder; sein Nachfolger wurde Alexander von Witzleben. Im April des Jahres hatte S. zum letzten Mal die Bilanz des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2002 präsentiert. Im Gegensatz zum Rekordjahr 2001 musste er einen Umsatzrückgang von rd. 2 Mrd. auf 1,58 Mrd. Euro eingestehen; der Jahresüberschuss sank um mehr als die Hälfte auf 40,3 Mio. Euro. Die schlechtere Geschäftsentwicklung des 10.000-Mitarbeiter-Konzerns war nach S. u. a. eine Folge von Aufträgen, die sich von 2002 nach 2003 verschoben hätten.

Politisches Engagement seit 1991Obwohl S. politische Comeback-Ambitionen stets dementierte ("Für die Zeit nach Kohl bin ich zu alt - und für die Zeit mit Kohl ungeeignet"), nahm er zu politischen und wirtschaftspolitischen Tagesfragen immer wieder Stellung. U. a. legte er im Okt. 1992 mit dem Deutschland-Chef der Unternehmensberatung McKinsey, Herbert Henzler, ein Zehn-Punkte-Programm für den Wirtschaftsaufbau in den neuen Bundesländern vor, in dem u. a. eine drastische Kürzung von Löhnen und Sozialleistungen entsprechend der Produktivität der Betriebe, eine flexiblere Tarifgestaltung und eine höhere Belastung der Besserverdienenden empfohlen wurden. Seine Vorstellungen zur Sanierung der Wirtschaft in den neuen Bundesländern unterstrich er 1996 mit dem umstrittenen Austritt der Jenoptik AG aus dem Arbeitgeberverband. In zahlreichen Interviews, Beiträgen und Vorträgen beklagte er die verkrustete Arbeitsmarktordnung, die überfrachteten Sozialsysteme und die schwerfällige öffentliche Verwaltung in Deutschland. Er forderte eine Reform und die Flexibilisierung der Flächentarifverträge, ferner gezielte staatliche Fördermaßnahmen zum Aufbau eines Mittelstands in den neuen Bundesländern und übte Kritik an der in Deutschland üblichen staatlichen "Diskriminierung" von Risikokapital. Für Aufsehen sorgte auch seine massive Kritik an den westdeutschen Subventionen für Ostdeutschland, mit der die Kohl-Bundesregierung seiner Meinung nach "mehr Sterbe- als Aufbauhilfe" geleistet hatte.

Im Aug. 1998, wenige Wochen vor der Bundestagswahl, ließ sich S. von Bundeskanzler Helmut Kohl für den Vorsitz eines "Beraterkreises für Zukunft und Innovation" gewinnen - allerdings mit der Einschränkung, die ehrenamtliche Funktion erst nach einem Wahlsieg der Union übernehmen zu wollen. Im Landtagswahlkampf des Jahres 2001 stand S. als Wirtschaftsberater dem erfolglosen Spitzenkandidaten der Berliner Christdemokraten, Frank Steffel, zur Seite.

Für viele überraschend nahm CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber S. im Mai 2002 mit der Zuständigkeit für Wirtschaft, Arbeit und Aufbau Ost in sein sog. "Kompetenzteam" auf. Er sollte als künftiger "Superminister" für den Dreiklang "Innovation, Struktur und Strategie" verantwortlich zeichnen, was Kommentatoren als "klugen Schachzug" und überzeugende Wahlkampfhilfe für die Union in den ostdeutschen Bundesländern bewerteten. Auf dem Parteitag der thüringischen CDU wurde S. am 26. Mai 2002 mit 96,5 % der Stimmen auf Platz eins der Landesliste für die Bundestagswahl am 22. Sept. gewählt, äußerte allerdings, er wolle das Abgeordnetenmandat nur ausüben, wenn er Minister werde. Durch die knappe Niederlage der Union bei der Septemberwahl wurde die Rückkehr S.s, der ohnehin nur widerstrebend angetreten war, in die Politik verhindert.

Aufsichtsrat und InvestmentbankerIm Juni 2003 übernahm S. den Vorsitz des Aufsichtsrats der Jenoptik AG, den er bis Juni 2007 innehatte. Ebenfalls 2003 wurde er – neben seinen bisherigen Tätigkeiten u. a. in den Kontrollgremien von Lambda Physik AG oder der Internet-Firma Caatoosee - Aufsichtsratsmitglied des französischen Stadtwerbekonzerns JC Decaux, 2007 der Mannheimer J&M Management Consulting AG. 2006 übernahm S. zudem den Vorsitz des Aufsichtsrats der Mediengruppe Holtzbrinck.

Am 18. Juni 2003 trat S. den Posten eines strategischen Beraters und Repräsentanten (Vice Chairman) bei der Londoner Europazentrale der US-Investmentbank Merrill Lynch – einer der größten der Welt – an und konnte hier sein dichtes Kontakt-Netzwerk von Politik und Wirtschaft einbringen. Am 3. Mai 2005 wurde er als Nachfolger von Matthias Mosler zum Geschäftsführer für Deutschland und Österreich ernannt mit der Aufgabe, die Arbeit der Führungskräfte der einzelnen Geschäftsbereiche zu "moderieren und koordinieren", wie es in Unternehmenskreisen hieß, zog sich aber schon nach wenigen Jahren mit Blick auf andere Beratertätigkeiten und Aufgaben wieder aus dem Management zurück.

Der "Mann mit dem Hang zum Entertainment"Im Laufe von drei Jahrzehnten veröffentlichte S. eine Vielzahl von Büchern zu politischen und wirtschaftlichen Fragen und schrieb ab 2001 als Kolumnist für das "Handelsblatt". Neben seiner Tätigkeit als Unternehmer trat der "Mann mit dem Hang zum Entertainment" (WELT, 16.9.2002) auch immer wieder als Talkmaster an die Öffentlichkeit. So moderierte er 1998-2001 und erneut ab 2005 bei n-tv die wöchentliche Talkshow "Späth am Abend", die sich mit aktuellen Themen aus Politik und Wirtschaft auseinandersetzte. Im Jan. 2002 ging bei n-tv der politische Kommentar "Späth zur Woche" auf Sendung, der jedoch im Mai aufgrund von S.s Engagement im Bundestagswahlkampf wieder beendet wurde, gefolgt vom "Wochenduell", in dem S. als Wirtschaftsexperte jeweils mit einem Oppositionsgast diskutierte. Ab Jan. 2003 führte S. - zusammen mit Gregor Gysi als weiterem Kenner der Lage in Ostdeutschland - durch die Talkshow "Gysi und Späth" des Mitteldeutschen Rundfunks, die allerdings wegen mangelnder Resonanz beim Publikum nach kurzer Zeit ihr vorzeitiges Ende fand.

S. hatte im Laufe seiner Karriere eine Vielzahl von Ämtern inne und durfte zahlreiche Ehrungen erfahren. Er war mehrfacher Ehrendoktor und Ehrensenator, Ehrenbürger von Jena und Ulm sowie seit 2001 Honorarprofessor für "Medien und Zeitdiagnostik" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Darüber hinaus engagierte sich S. ehrenamtlich in vielfältiger Weise für soziale Projekte, so etwa als Vorsitzender der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung DKJS (2002-2010) oder als Schirmherr der Kinderhilfsaktion "Herzenssache". 2006 stiftete S. den Lothar-Späth-Förderpreis zur Würdigung und Unterstützung der künstlerischen Arbeit von Menschen mit geistiger Behinderung, der seither alljährlich in Wehr/Südbaden an die von einer Künstler-Jury ausgewählten Preisträger/innen vergeben wird.

In der Vielzahl an Nachrufen nach seinem Tod 2016 wurde S. vor allem noch einmal für seine große Leistung und seine Weitsicht als Modernisierer und Reformer gewürdigt, von der insbesondere die Bundesländer Baden-Württemberg und Thüringen in enormem Maße profitiert hätten.

Familie

S., der seit längerem an Demenz erkrankt war und seit 2015 in einem Pflegeheim in der Nähe von Stuttgart gelebt hatte, starb am 18. März 2016 im Alter von 78 Jahren. Mit seiner Frau Ursula hatte er eine Tochter Daniela und einen Adoptivsohn Peter sowie zahlreiche Enkelkinder.

Ursula Späth (geb. 9. Nov. 1937 in Giengen/Brenz; gest. 7. Juni 2022), eine frühere Auslandskorrespondentin, erhielt 1987 für ihr Engagement als Schirmherrin des Landesverbandes "Aktion Multiple Sklerose Erkrankter" (AMSEL) in Baden-Württemberg den Ehren-Bambi. Im März 2014, nach 51 Ehejahren, trennten sich die Eheleute. Bis zu seinem Umzug in das Pflegeheim wohnte S. zunächst noch in seinem Haus in Gerlingen.

S. war Liebhaber moderner Grafik und Malerei (Hundertwasser und Ida Kerkovius) und spielte früher gerne Skat und Tennis.

Werke

Veröffentlichungen (Auswahl): "Soziale Gerechtigkeit. Ein Programm der gesteuerten Marktwirtschaft" (75; mit Heinrich Dräger), "Politische Mobilmachung" (76), "Die Chancen der Vielfalt - Der Föderalismus als moderne Staatsform" (79), "Das Kabel - Anschluss an die Zukunft" (81; Hrsg.), "Dritte Welt - ganze Welt? Das Bevölkerungswachstum bedroht die Menschheit" (82; Hrsg., mit Dräger), "Wende in die Zukunft. Die Bundesrepublik auf dem Weg in die Informationsgesellschaft" (85), "1992 - Der Traum von Europa" (89), "Unser Baden-Württemberg" (90), "Natur und Wirtschaft - Zur Zukunft der ökologischen Industriegesellschaft" (92), "Politik, Wirtschaft und die Rolle der Medien" (92; mit Martin Lessenthin u. Ansgar Graw), "Sind die Deutschen noch zu retten? Von der Krise in den Aufbruch" (93; mit Herbert A. Henzler), "Count-down für Deutschland - Start in die neue Zeit?" (95; mit Henzler), "Blühende Fantasien und harte Realitäten. Wie der Umschwung Ost die ganze Republik verändert" (97), "Das PPP-Prinzip. Private Public Partnerships. Wie Private Staatsaufgaben übernehmen" (98; Koautor), "Die zweite Wende. Wie Deutschland es schaffen wird" (98; mit Henzler), "Stunde der Politik. Vom Versorgungsstaat zur Bürgergesellschaft" (99; mit David Seeber), "Die New Economy Revolution. Neue Werte, neue Unternehmen, neue Politik" (01; Hrsg.), "Jenseits von Brüssel. Warum wir die europäische Idee neu erfinden müssen" (01; mit Henzler), "Was jetzt getan werden muss. Seitenblicke auf Deutschland" (02), "Deutschland zwischen Wunsch und Wirklichkeit" (05; Hrsg. Stefan Kaletsch), "Strategie Europa. Ein Zukunftsmodell für die globalisierte Welt" (05), "Der Generationen-Pakt. Warum die Alten nicht das Problem, sondern die Lösung sind" (11; zus. m. Herbert Henzler).

Literatur

Literatur zu S. u. a.: Klaus Kärcher (Hrsg.), "Lothar Späth - Porträt eines Menschen und Politikers" (90); Hans-Peter Mengele, "Wer zu Späth kommt... Baden-Württembergs außenpolitische Rolle in den Umbruch-Jahren"; Manfred Zach, "Monrepos oder die Kälte der Macht" (96; landespolitischer Schlüsselroman von S.s ehemaligem Regierungssprecher); Ralf Jandl (alias Karl Napf), "Der wahre Jakob" (03); Marlis Prinzing, "Lothar Späth - Wandlungen eines Rastlosen" (06).

2024: Philipp Gassert, Maike Hausen, Reinhold Weber (Hrsg.): "Späth, industrielle Zukunft und die Alternativen. Die Achtzigerjahre in Baden-Württemberg". Sachbuch.

Auszeichnungen

Auszeichnungen (Auswahl): Gr. Bundesverdienstkreuz mit Stern u. Schulterband (83), Europäischer Karlspreis (85; Sudetendeutsche Landsmannschaft), Alfons-Goppel-Medaille in Gold (86), Hermann-Voss-Kulturpreis (88), Kulturpreis der Deutschen Orchestervereinigung "für vorbildliche Kulturpolitik" (88; mit Hannes Rettich), Großkreuz des Bundesverdienstordens (89), Goldenes Schlitzohr (89), Ritter wider den tierischen Ernst (90, Aachen), frz. Kulturorden "Arts et Lettres" (90), Großkreuz mit Stern u. Schulterband des Kgl.-norwegischen Verdienstordens (90), Ehrenvorsitzender der baden-württ. CDU (91), Ehrenmeister des baden-württ. Handwerks (91), Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg (92), Friedrich-List-Preis (92), Goldener Kolben der Aktionsgemeinschaft "Mut zur Selbstständigkeit" im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (95), Cicero-Rednerpreis (96), Detlev-Rohwedder-Preis (99), John J. McCloy-Preis (00), Deutscher Mittelstandspreis (02), Medienpreis "Goldene Henne" (02), Joseph-Rey-Preis (03), Verdienstorden Erster Klasse des Freistaats Thüringen (03), Ehrenpreis (Schärfste Klinge) der Stadt Solingen (05), Ehrenpreis (Prix Bartholdi) d. oberrhein. Hochschul-Fördervereins (09). Ehrendoktorwürden der Universitäten Karlsruhe (84), Pecs/Ungarn (89) und Ulm (06), Ehrenbürger der Städte Jena (97) und Ulm (06), Ehrensenator der Universität Ulm (93), der Schiller-Universität Jena und der Münchner Akademie der Bildenden Künste (01).

Mitgliedschaften

Mitgliedschaften/Ämter (Auswahl): stellv. Vorsitzender der Bundes-CDU (81-89), Bevollmächtigter der BRD "für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrags über die deutschfranzösische Zusammenarbeit" (87-90), Verwaltungsrat der Mövenpick Holding AG, Zürich (ab 91) und der Oerlikon-Büehrle Holding AG (ab 98), Aufsichtsratsvorsitzender Herrenknecht AG (98-12), Aufsichtsratsvorsitzender der Mediengruppe Holtzbrinck (06-07), Aufsichtsratsvorsitzender der J&M Consulting AG, Mannheim (07-13) sowie verschiedene weitere Aufsichtsratsmandate in der Privatwirtschaft, Königl. norwegischer Generalkonsul für Thüringen und Sachsen-Anhalt (ab 96), Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostthüringen (ab 95-02; danach Ehrenpräsident), Mitglied des Nationalen Ethikrats (01-02), Honorarprofessor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (ab 01), Vorsitzender des Kuratoriums der Denkmalstiftung Baden-Württemberg (98-12), Vorsitzender des Freundeskreises Festspielhaus Baden-Baden, Vorsitzender des Stiftungsrats der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (02-10)), Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Jurymitglied des Unternehmerpreises "Entrepreneur des Jahres" (ab 04), Schirmherr der baden-württ. Kleintheater.



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