Dietrich Sperling
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Internationales Biographisches Archiv
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW
Dietrich Sperling wurde 1933 in Sagan /Schlesien geboren.
Er besuchte Schulen in Bunzlau/Schlesien, Bielefeld, Oerlinghausen und Hannover. Nach dem Abitur studierte S. Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Soziologie in Göttingen und Berlin. Mit einem Stipendium der US-Regierung setzte er seine Studien am Bard-College, N.Y, und mit einem weiteren Stipendium des Deutschen Rates der Europäischen Bewegung am Europa-Kolleg in Brügge fort. 1959 legte er das 1. juristische Staatsexamen (Referendarexamen) ab. 1965 hat er noch an der Universität Göttingen mit einer Arbeit über die Wirtschafts- und Sozialräte zum Dr. jur. promoviert.
Sein weiterer Berufsweg führte S. jedoch in den pädagogischen Bereich. 1960-1962 arbeitete er als Tutor an einem Frankfurter Studentenhaus. In der gleichen Zeit war er mit einem Forschungsauftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft beschäftigt, 1963-1964 war er pädagogischer Mitarbeiter der Bundesjugendschule des DGB in Oberursel gewesen. 1964 wechselte er als Dozent an die Heimvolkshochschule Falkenstein der Adolf-Reichweinstiftung, die er 1965-1977 geleitet hat. Darüber hinaus war S. Vorstandsmitglied der Viktor-Gollancz-Stiftung, Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Arbeiterwohlfahrt. Er war auch Vorsitzender der Hessisch-Rheinländischen Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zwischen der BR Deutschland und der Sowjetunion.
1953 schloss sich S. der SPD an und gelangte 1969 erstmals über die Hessische Landesliste in den Deutschen Bundestag, dem er bis 1998 angehörte. In den Jahren seiner Tätigkeit im Bundestag - er war u. a. stellv. Mitglied des Bundestagsausschusses für Bildung und Wissenschaft und Mitglied des Fraktionsvorstandes - hatte sich der begabte Redner einen Namen als einer der maßgebenden Bildungspolitiker der SPD gemacht. Er war einer der Unterzeichner der gemeinsamen Erklärung zur Situation der starken Jahrgänge in Schule, Berufsausbildung und Studium unter dem Titel "Generation ohne Hoffnung?" vom Sommer 1977.
Als Bundeskanzler
In den vier Jahren seiner Tätigkeit im Ministerium war S. an den gesetzgeberischen Arbeiten und sonstigen Maßnahmen des Ministeriums maßgeblich beteiligt. Mit wechselndem Erfolg bemühte man sich um eine Ankurbelung des rückläufigen Wohnungsbaus und um eine Einschränkung der Fehlsubventionierung im sozialen Wohnungsbau. Mieterschutz und Marktmechanismen gerieten immer wieder zum Gegenstand auch ideologisch gefärbter Auseinandersetzungen.
Mit dem Ende der sozialliberalen Koalition und Bildung der Regierung
S. starb am 27. Aug. 2023 im Alter von 90 Jahren. Er war verheiratet und hatte ein Kind.
27. August 2023: Der deutsche Politiker